Auf dem Treppchen
Eines unserer Tanzpaare hat wieder hervorragend abgeschnitten.
Auf den letzten Turnieren landete es bei den lateinamerikanischen Tänzen auf dem Siegertreppchen.
Tanzsport-Abteilung
des TuS wurde 30 Jahre alt
Rund 60 Gäste waren
zur Jubiläumsfeier der Tanzsport-Abteilung des TuS Fürstenfeldbruck gekommen.
30 Jahre gibt es die Abteilung nun schon. Dass es doch so viele Gäste wurden,
ist nicht selbstverständlich. Der Abteilung wären vor einigen Jahren beinahe
die Mitglieder ausgegangen.
Fürstenfeldbruck –
2002 hatte die Tanzsport-Abteilung ihre Hochphase. 114 Mitglieder waren damals
in der auch als „Jumping Turtles“ bekannten TuS-Sparte aktiv. Nur vier Jahre
später waren es keine 20 mehr. Zahlreiche Tänzer waren zu anderen Vereinen
abgewandert – einige nach Emmering, andere nach Überacker. Zu den Gründen des
Tänzer-Exodus können Übungsleiterin Petra Schedel (62) und Abteilungsleiter
Dirk Zahn (52) nichts sagen. Sie sind erst später zum Verein gekommen und haben
den Wiederaufbau nach dieser turbulenten Zeit hautnah miterlebt. Heute hat die
Abteilung wieder rund 80 Mitglieder.
Gestartet war die
Abteilung im Jahr 1989 mit nur zwölf Tanz-Begeisterten. Neben einer Boogie-Woogie-
und Rock’n’Roll-Gruppe für Erwachsene gab es auch eine Jugendgruppe. Diese
wurde „Jumping Turtles“ genannt. Auch wenn es heute keine Kinder- oder
Jugendgruppe mehr gibt, deren Name hat sich bis heute gehalten. Jetzt führt die
Abteilung ihn als Beinamen.
Mitgliedergewinnung
ist schwierig
Das Bemühen um neue
und vor allem jugendliche Mitglieder – die meisten Tänzer sind 40 oder älter –
gestaltet sich allerdings schwierig. „Wir haben es mit einer Jugendgruppe
ausprobiert, es hat sich aber nicht gehalten“, erzählt Petra Schedel. Anfang
der 2000er-Jahre hätten sich viele Jugendliche für Hip Hop interessiert. Doch
als dieser Trend wieder nachließ, zogen auch die Jugendlichen zu anderen
Sportarten weiter.
Allgemein sei es
schwierig geworden, neue Mitglieder zu gewinnen, sagt Abteilungsleiter Zahn.
„Es will sich kaum noch jemand an einen Verein binden“, ergänzt Schedel. Und
das obwohl der Tanzsport im Verein eigentlich eine sehr günstige Sache ist.
40,50 Euro zahlen die Mitglieder im Quartal.
Da ist „alles inklusive“, wie Schedel betont. An bis zu vier Tagen pro Woche werden
Tanzstunden angeboten. Derzeit zählen Standard und Latein, Linedance, Salsa und
Boogie zur Auswahl. Das Angebot wechselt aber auch, je nachdem, was gerade
gefragt ist.
Tänzer wünschen sich
einen eigenen Saal
Für die Zukunft haben
Schedel und Zahn vor allem einen Wunsch. „Ein Tanzsaal wäre super“, sagen sie.
Denn aktuell müssen die Tänzer ihr Programm auf drei verschiedene Schulturnhallen
aufteilen: die Grundschule Aich, die Schule West und die Realschule. Dabei gehe
aber einiges an Geselligkeit verloren. „Sich nach dem Tanzen noch einmal
zusammenzusetzen, ist da schwierig“, sagt Zahn.
Dabei sei die
Abteilung doch eigentlich eine sehr gesellige und offene, wie der
Abteilungsleiter betont. Bis zu drei Tanzpartys schmeißen die Jumping Turtles
jedes Jahr im Bürgerhaus Emmering. Da können die Mitglieder zeigen, was sie in
den Tanzstunden gelernt haben. Zu den Trainingsstunden ist grundsätzlich jeder
willkommen, „egal ob Anfänger oder Fortgeschrittener, wir nehmen jeden auf und
integrieren ihn bei uns“, sagt Übungsleiterin Schedel. „Es herrscht eine sehr
familiäre Atmosphäre.“
Tanzende Männer
gesucht
Bis zum nächsten
Jubiläum wollen die Tänzer wieder die 100-Mitglieder-Marke knacken. „Bis jetzt
hängen wir ein bisschen an der 80 fest“, sagt Dirk Zahn. Schedel will deshalb
weiter für den Tanzsport werben: „Tanzen ist gesund und hält fit, auch bis ins
hohe Alter.“ So sei das älteste Paar, das im Verein tanzt, schon 80 Jahre alt.
Trotzdem zieht es sie noch regelmäßig aufs Parkett. Doch nicht nur Paare können
zur Abteilung dazustoßen. „Wir brauchen dringend mehr Männer. In meiner
Linedance-Gruppe habe ich nur noch einen Quotenmann“, erzählt Schedel und
lacht.